Ahoi von der Ostsee! – Unsere Segelfahrt zur dänischen Insel Ærø
Am Mittwochmorgen fingen die frühen Vögel die Würmer. Bereits 7:30 Uhr trafen wir uns mit Seesack, Schlafsack und Sonnencreme im Gepäck am Sportboothafen Wellingdorf. Vor lauter Aufregung und Vorfreude vergaßen wir die noch ausklingende Müdigkeit. Das ehrgeizige Ziel unserer Segelfahrt war die dänische Insel Ærø und ihr kleiner Ort Marstal. Die nur leichten Nordseebrisen forderten unsere Geduld und teils sogar unseren Motor. In aller Seelenruhe trieben wir gen Norden. Doch die bescheidenen Windverhältnisse taten der Stimmung an Bord keinen Abbruch. Gemütlich treibend erreichten wir nach 12 kurzweiligen Stunden auf dem Wasser Marstal. Bereits kurz vor dem dänischen Ufer hatte uns ein fieser Heißhunger überfallen. Während des Sonnenuntergangs bereiteten wir noch auf dem Schiff Pizza vor. Nach dem Einlaufen und Anlegen ging es dann blitzschnell, nur wenige Augenblicke darauf saßen wir gemeinsam auf der Hafenmauer und genossen die köstliche Pizza bei bester Aussicht. Als der Hunger gestillt und die Sonne untergegangen war, begaben wir uns erfüllt und erschöpft von dem ereignisreichen Tag in die Kajüten. Nach einem stärkenden Frühstück ging es am nächsten Morgen auf kulturelle Entdeckungstour. In Gedanken an unser schönes Segelboot schwelgend, besuchten wir das Schifffahrtsmuseum in Marstal. Dieses Museum wurde zum Highlight für alt und jung. Neben spannenden Geschichten über die Seefahrt bestaunten wir alte Schiffsmodelle und erfuhren jedes Detail zur früheren Seemannstradition. Mit glühenden Köpfen zog es uns anschließend an den Strand und vor allem in das erfrischende Ostseewasser. Diese Wohltat für Körper und Geist wurde zur Tortur für den selbst ernannten Kieler Förde Eisbademeister Herr Palloks, welcher zähneklappernd am Strand saß, während die Schüler fröhlich den Wasserball durch die Luft schlugen. Nach der kollektiven Einigung, dass die Wasserzeiten nicht in die Berichte aufgenommen werden, setzten wir gegen Mittag die Segel in Richtung Schleimünde. Diese Etappe wurde trotz der vergleichsweisen kurzen Fahrzeit von knapp sieben Stunden zur Herausforderung. Starker Wellengang forderte einige unfreiwillige Fischfütterungen und Aufenthalte über der Reling. Unsere rebellierenden Mägen lehrten uns, dass Seefahrt nicht ausschließlich Sonnenschein und Postkartenpanorama ist. In Schleimünde angekommen, wurden wir mit einem herrlich ruhigen, naturbelassenen Hafen belohnt. Das war für alle eine willkommene Oase nach dem wilden Ritt auf den Wellen. Dort zauberten wir gemeinsam eine vegetarische Bolognese, die uns in der Abendsonne gut bekam.
Am nächsten Morgen ereilte uns ein böser Schreck – den anstehenden Auftakt der Kieler Woche wollten wir keinesfalls verpassen. Die Segel wurden gehisst und die letzte Etappe nach Kiel gesegelt. Die Förde war voller Boote, die Sonne lachte vom Himmel und die Luft war mild und frisch. Nur der Wind ließ bis Kiel zu wünschen übrig. Dennoch war es Segelromantik pur, auch wenn einige leichten Sonnenbrände nicht ausblieben. Froh und erfüllt erreichten wir ohne Ausfälle oder Verluste und mit vielen einzigartigen und schönen Erinnerungen den Heimathafen. Unsere Segelfahrt war ein aufregendes Abenteuer mit launischem Wind, teils rauen Wellen, viel Sonnencreme, leckerer Pizza, eindrucksvoller Kultur, ganz viel Teamgeist und stets guter Laune. Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Mal. Ahoi!